Was das Gräberfeld von Erpfting so besonders macht, ist seine Lage direkt an der alten römischen Via Claudia, der Römer-Straße, die von Augsburg über Füssen und die Alpen direkt bis nach Rom führte.
Die Römerherrschaft über die Provinzen nördlich der Alpen war zwar im 5. Jahrhundert zu Ende gegangen, aber die Straßen waren natürlich weiterhin vorhanden und boten auch im Mittelalter noch sehr gute Bedingungen für den schnellen Transport von Waren und Menschen.
Kein Wunder also, dass man sich auch im 6. und 7. Jahrhundert noch gerne an einer alten Römerstraße ansiedelte! Und mit dem Ende der römischen Herrschaft war auch gar nicht die gesamte römische Provinz-Bevölkerung dort plötzlich verschwunden.
In Erpfting gibt es einige Grabinventare, die darauf hinweisen, dass eine solche römische Gruppe dort verblieb und sich gemeinsam mit Neu – „Zuagroasten“ zu einer neuen Gruppe verband, die man auch als „Alamannen“ bezeichnet.